Recherche und Mapping
Ausgangspunkt und Überblick – Münchner Tanzgeschichten I
Ausgangspunkt der Recherche waren die Münchner Tanzgeschichten I. In diesem Teil des fünf-teilig geplanten Projekts Münchner Tanzgeschichten wurde den Tanzgeschichten des CHAKKARs-Teams (Sandra Chatterjee, Sarah Bergh und Ariadne Jakoby) durch gemeinsame Spaziergänge an einzelnen, für unser Münchner Tanzleben wichtigen Stationen entlang, nachgegangen.
Münchner Tanzgeschichten II Leidenschaft
Das erste Interesse der Tanzgeschichten II – Recherche galt einem Überblick über Tanzschulen in München mit der Schwerpunktsetzung „Laientanz“[1]. So begann eine Onlinesuche nach Tanzschulen – und -studios in München. Die Basisrecherche orientiert sich an einer Online-Listung von Orten des Tanzes in München selbst, die allerdings nicht unbedingt auf die Fährte der ‘unsichtbaren’ Tanzgeschichten führt, diese entgehen dem ersten Blick; denn durch Ermittlung eines “Ist-Zustands” wird ersichtlich was alles fehlt. Alle dort verlinkten und erwähnten Adressen wurden gesammelt, den Websites nachgegangen, Informationen wie Kontaktmöglichkeiten und Historien zum jeweiligen Tanzort, Tanzstil, einzelner Tanzenden gesammelt und selbst gelistet. Hauptziel dabei blieb das Mapping. Außerdem wurde mit unterschiedlicher Anordnung und Abwandlung der Suchbegriffe die Suche permanent überarbeitet und ausgeweitet. Über die einzelnen Websites und Verlinkungen kamen Stück für Stück mehr Schulen/Adressen/Personen dazu. [Tanz in München, Tanzen in München, Tanzstudios München, München Tanzschulen, etc.]
Mapping Überblick Stadtteile
Zur Einbettung und Betrachtung des lokalen städtischen Kontextes von München, wurde der erste Überblick des Mappings übertragen auf die einzelnen Stadtbezirksteile. Auch die Kulturgeschichtspfade der Stadt München wurden betrachtet und durchgegangen nach allgemeinen Markern zur stadtteil geschichtlichen Verortung. Im Zuge des Mapping wurde eine Tabelle der gefundenen Tanzorte angefertigt. Durch die Übertragung auf eine virtuelle Landkarte wurde ein erster visueller Überblick möglich. Das U-Bahnnetz München diente dabei der lokalen Eingrenzung des Bereichs. Zusätzlich wurde der Fokus um Sportvereine und Kulturvereine erweitert. Die Ausweitung der Recherche auf Kulturvereine gestaltete sich schwieriger als gedacht und wurde mit Blick auf die noch ausstehenden Phasen der Recherche zeitlich nach hinten verschoben. Immer deutlicher schälte sich auch eine weitere Frage heraus: Was von dem, was ohnehin nicht gesehen wird, kann aus (m)einer „weißen“ Perspektive heraus sichtbar werden.
Tanzgeschichten II
Der zweite Teil der Tanzgeschichten richtete seinen Blick auf einzelnen Akteur*innen und deren Tanzgeschichten/Tanzorte /Tanzstile und Leidenschaft zum Tanz an sich. Die ursprüngliche Idee von Spaziergängen rückte in den Hintergrund. Durch die Möglichkeit sich angesichts der entspannteren Covid-19 Situation auch gemeinsam treffen zu können, fokussierten wir uns mehr auf den allgemeinen Communityaspekt von CHAKKARs. Es konnte ein Raum des Austausches, der Vernetzung und gegenseitigen Wertschätzens geschaffen werden. Der Ausbau der Recherche orientierte sich dabei auf die persönlichen Orte und Erfahrungen der Projektteilnehmenden. Diese wurden nicht nur Teil der Rauminstallation, sondern im Rahmen der Recherche auch gesammelt und aufbereitet für das virtuelle Mapping. Dadurch wurden auch zeitliche und örtliche Überschneidungspunkte und das Tanzen im öffentlichen Raum verdeutlicht.
Mit einer Timeline, wurden einige wichtige Zeitpunkte zu Münchner Tanzgeschichten gesammelt und mit für die Projektbeteiligten wichtigen Momenten kombiniert. Die Timeline hat nicht den Anspruch alle wichtigen Zeitpunkte zu sammeln. Es ist vielmehr ein erster Ansatzpunkt, um verschiedene zeitliche Elemente von Münchner Tanzgeschichten zu veranschaulichen. Zusätzlich haben sich einige Orte/Bühnen/Studios etc. aus der Veranstaltung Münchner Tanzgeschichten II ergeben, die einige Münchner Tanzorte aufzeigen. Auch hier war der Anspruch wieder “nur” eine Sammlung zu erfassen, Überschneidungspunkte in Wegen/Räumen zu erkennen und die für die einzelnen Akteur:innen als wichtig empfundenen Orte wahrzunehmen und zu nennen.
[1] Der Begriff Laientanz befindet sich für uns in einer allgemeinen „Grauzone“. Nachdem auch der Frage nachgegangen wird, was als professioneller Tanz gewertet und gesehen wird, ist es schwierig, der allgemein verbreiteten Vorstellung und damit Unterscheidung von professionellem Tanz und Laientanz zu folgen. Zudem sind Räume für sogenanntem Laientanz auch immer Räume von Profitanz, durch z.B. Studiovermietung, Schulleitungen, Ausbildungsvorbereitungen, und Profis in anderen Tanzbereichen, die trotzdem in anderen Tanzgruppen,stunden,schulen mehr oder weniger als Laien betrachtet werden können.